Von Instrumentenkarussell für Grundschulen über Bandprojekt bis hin zur Bläserklasse und Inklusionsprojekt.
Seit dem Schuljahr 2020/21 gibt es am Ernst-Abbe-Gymnasium in Jena eine Bläserklasse.
Die Bläserklasse ist ein praxisorientierter Musikunterricht, in dem alle Schülerinnen und Schüler das Instrument spielen, das am besten zu ihnen passt. In den ersten Wochen der 5. Klasse probieren die Schüler:innen die Instrumente aus und die Instrumentallehrer:innen schauen, wer sich besonders gut für ein Instrument eignet. Am Ende der Probierphase können Wünsche ausgesprochen werden, die bei der Zuteilung der Instrumente Berücksichtigung finden. Musikalische Vorkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Die Klasse bildet dann ein Orchester aus verschiedenen Instrumenten: Querflöte, Klarinette, Saxofon, Trompete, Horn, Posaune, Euphonium und Tuba. Die Instrumente gehören der Musik- und Kunstschule Jena und werden den Schüler:innen für die Dauer der 5. und 6. Klasse zur Verfügung gestellt. Die Instrumentallehrer:innen der Musik- und Kunstschule Jena kommen einmal die Woche für eine Stunde in die Schule. In kleinen Gruppen lernen die Kinder dann, wie man die einzelnen Instrumente spielt. In den anderen zwei Stunden wird mit der ganzen Klasse zusammen im Orchester musiziert, gesungen und Allgemeines über Musik gelernt. Dafür haben die teilnehmenden Schüler:innen drei statt zwei Stunden Musik in der Schule.
Nach den zwei Jahren, haben die Schüler:innen dann die Möglichkeit, weiterhin Unterricht in der Musik- und Kunstschule Jena bei den Bläserklassenlehrer:innen zu nehmen. Außerdem gibt es ein Schulorchester am EAG, in dem man von der 7. bis 12. Klasse mitspielen kann.
Ansprechpartner:innen:
Katharina Hoffmann (MKS)
Johanna Krüger (EAG)
Seit März 2010 gibt es das Bandprojekt, welches der Fachbereich JazzRockPop der Musik- und Kunstschule Jena unter der engagierten Leitung von Klaus Wegener ins Leben gerufen hat. Mit Unterstützung der Kooperationspartner (Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Dezernat Familie und Soziales Jena & JenaKultur) konnten Instrumente angeschafft und die Kosten für die Instrumentallehrer aufgefangen werden. Das Projekt war für ein Jahr angelegt und startete 2010 mit ca. 50 Schülern der Alfred-Brehm-Schule und der Kooperativen Gesamtschule Adolf Reichwein.
In diesem Projekt wurde die bislang einmalige Form des Instrumentalunterrichts als Bandunterricht eingeführt. Zur Auswahl stehen E-Gitarre, Schlagzeug, Altsaxophon, Bassgitarre und E-Piano. Nach dem Kennenlernen der einzelnen Instrumente, darf sich jeder der Schüler für eines der Instrumente entscheiden. Einmal wöchentlich finden sich Schüler des Kulturanums jeweils für 2 Stunden in der Musik- und Kunstschule zum Bandprojekt zusammen. Eine Stunde bekommen sie instrumentenhomogenen Gruppenunterricht und in der zweiten Stunde spielen sie gemeinsam in jeweils 4-5 Band.
Seit 2015 wird das Projekt über JenaKultur finanziert und ist für die teilnehmenden Schüler kostenfrei.
Den Startschuss für diese Reihe gab 2007 das Programm ,,Jedem Kind ein Instrument', das von der Kulturstiftung des Bundes ins Leben gerufen wurde. Zu dem Zeitpunkt startete an der Musik- und Kunstschule das Instrumentenkarussell. Die Idee dahinter ist, Kindern frühzeitig einen umfassenden Einblick in verschiedene Instrumentengruppen zu geben und sie spielerisch an den Bereich heranzuführen. Das Projekt für Jenaer Grundschulen findet einmal im Monat als vierstündiger Projekttag während des 1. Schuljahres bzw. der Schuleingangsphase statt.
Das Konzept:
Der Unterricht verbindet die Aspekte von elementarer musikalischer Grundausbildung mit ausführlichen Informationen über verschiedene Instrumente. Lehrkräfte der Musik- und Kunstschule Jena stellen den Kindern eine bestimmte Instrumentengruppe vor und verbinden dies mit elementaren Musikerziehung. Neben dem Musizieren sind gemeinsames Tanzen und Singen Bestandteil des Unterrichtes. Lehrer bzw. Betreuer der kooperierenden Grundschulklassen haben Aufsichtspflicht und begleiten das Unterrichtsgeschehen im Teamteaching. Nach Möglichkeit werden die Unterrichtsinhalte des Instrumentenkarussells im Musikunterricht der Schule aufgegriffen und vertieft. Zum Schuljahresabschluss findet ein Werkstattkonzert aller Schüler statt. Das Projekt findet parallel und ergänzend zum Schulmusikunterricht stat und bietet den Kindern ein abwechslungsreiches und spanndendes Lernerlebnis.
Das Projekt wird von der Thüringer Staatskanzlei finanziert. Die Teilnahme ist für die Schüler kostenfrei.
Interessierte Grundschulen können sich in der Musik- und Kunstschule Jena melden. Der Beginn erfolgt immer zu Schuljahresbeginn.
Ansprechpartnerin: Annekristin Staemmler
annekristin.staemmler@jena.de
Es ist wieder Freitag…
…mit diesem Lied von Marianne Steffen-Wittek begrüßen wir uns jede Woche am Freitagvormittag im Förderzentrum Jena. Textsicher und voller Begeisterung singt Milan* mit, Sasha beeindruckt uns mit seinem Talent im Beatboxing, Mustafa stampft kraftvoll mit den Füßen, als er dran ist. Unterstützt durch ihre Schulbegleiterin hebt Lena langsam den Arm und die anderen machen es nach. Hier darf sich jeder und jede mit den eigenen Fähigkeiten einbringen. Die Stimmung ist positiv, mitreißend, das Lied vertraut.
Seit September 2024 treffen wir uns einmal wöchentlich im Förderzentrum und musizieren dort mit insgesamt 28 Schüler:innen in zwei Gruppen. Wir erleben hier eine Vielfalt, wie wir sie in der Musik- und Kunstschule sonst nicht kennen: Unsere Gruppen sind gemischt in Bezug auf das Alter der Kinder und Jugendlichen, auf Art und Schweregrad von Behinderungen; viele der Schüler:innen haben eine Migrationsgeschichte. Wir erleben Musik als verbindendes Element, als Brücke, die uns auch ohne gemeinsame Sprache einen Weg zueinander ebnen kann. Und manchmal auch als Reizüberflutung…
Wir erleben Momente, in denen wir nicht wissen, ob wir eine Schülerin oder einen Schüler gerade erreichen können – und andere, in denen plötzlich etwas Großartiges passiert: Faisal, der so engagiert und rhythmisch die leeren Saiten der Gitarre anschlägt, dass er die ganze Gruppe mitreißt. Johannes, der den „Tanz der wilden Pferde“ schon singt, bevor wir ihn angestimmt haben und uns damit dazu bringt, unseren Plan spontan umzuwerfen. Aleyna als begeisterte Dirigentin beim Spiel „Büffelherde“, Celia, deren Augen aufleuchten, als sie mit dem Schlegel einen Klang auslösen kann.
In der ersten Gruppe ist das Verhältnis von Kindern zu Erwachsenen fast ausgeglichen. Nur so ist es möglich, dass auch die Schüler:innen mit Schwerstmehrfachbehinderungen sich beteiligen können. Das Projekt ist für alle kostenlos und findet in ihrem Schulalltag statt.
Leitung der Gruppenangebote: Deborah Steiner in Zusammenarbeit mit Besjana Cegrani
Debrah Steiner forschte im Rahmen ihres Zweitstudiums zum Thema Inklusion an Musikschulen. Ein Praktikum am Förderzentrum Diesterwegschule Weimar ermöglichte ihr einen intensiven Einblick in das Thema Pädagogik bei Blindheit und Sehbeeinträchtigung. Seit Dezember 2022 leitet sie in Zusammenarbeit mit Besjana Cegrani wöchentliche Gruppenangebote im Förderzentrum Jena und in den Wohnstätten der Lebenshilfe. Deborah Steiner ist Ansprechpartnerin für Menschen mit Behinderungen an der Musik- und Kunstschule Jena
Lesen Sie mehr über die Inklusionsprojekte an der Musik- und Kunstschule Jena im JenaKultur-Blog
September
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